Chronik
Anno 1895, taten sich ein paar Männer zusammen und gründeten einen Schützenverein mit dem Namen „Zimmerstutzen Schützengesellschaft Oberfinningen". Namentlich erwähnt sind die Vorstandsmitglieder Xaver Oblinger, Bürgermeister, Johann Schilling, Josef Winter und Johann Häusler, wobei letzterer (Radwirt) das Vereinslokal stellte. Wie aus den Gründungsstatuten zu entnehmen ist, konnte nur Mitglied werden, wer ehrenhaft und unbescholten war. Zu gesellschaftlichen Unterhaltungen (Wohlveranstaltung) hatten nur das Mitglied und dessen Angehöriger Zutritt. In den Wirren der Kriegsjahre 1914-1918 ruhte das Vereinsleben. In der Zeit danach übernahm Johann Schilling, der damalige zweite Vorstand die Führung des Vereins. Er wurde von Johann Oblinger - genannt Posthans - abgelöst, der bis 1930 tätig war. Von 1930-1932 übernahm Georg Schwenk das Vereinszepter und übergab dieses von 1932-1937 an Xaver Oblinger. In dieser Zeit betrug die Vereinsstärke die beachtliche Zahl von 27 Mitgliedern. Es wurden auch schon sogenannte Gesellschaftsschießen zwischen Ober- und Unterfinningen ausgetragen. Der Schieß- bzw. Gesellschaftsbetrieb fand von Oktober bis März an jedem Mittwoch statt, woran sich etwa 15-20 Mann beteiligten. Geschossen wurde auf eine Schützenscheibe. Der Gewinner derselben musste für den nächsten Schießabend eine neue Scheibe stiften. Bei den Neuwahlen 1937 erhielt Michael Schilling die Mehrheit der Stimmen. Zwei Jahre übte er das Amt des Vorstandes aus, wurde dann in den Krieg eingezogen, aus dem er nicht zurückkehrte. Auch während der Kriegsjahre bis 1944 wurde der Schießbetrieb aufrechterhalten und nach dem Zusammenbruch 1945 eingestellt.
1951 wurde wieder ein neuer Verein unter dem Namen „Schützenverein Hubertus Oberfinningen" auf die Beine gestellt, der von Michael Demharter bis 1955 geführt wurde. In dieser Zeit ging es mit dem Verein wieder aufwärts. So wurden schon größere Schießen durchgeführt und Theater gespielt. Von 1955-1958 führten Anton de Thomas und Hermann Engelmayer den Verein, bis 1966 war Johann Schilling der Vorstand.
1960 schaffte der Verein eine Fahne an, die zum größten Teil mit Spendengeldern finanziert wurde und im Pfarrgarten in Verbindung mit einem Gartenfest in festlicher und würdiger Form geweiht wurde.
Ein weiterer Höhepunkt war 1970 das Fest zum 75jährigen Bestehen, das der 1966 gewählte 1. Vorstand Paul Mengele in kleinem Rahmen im Saal beim Radwirt gestaltete.
Das Vereinsheim, das mittlerweile nicht mehr den behördlichen Vorschriften entsprach, musste durch ein neues ersetzt werden. Das war die dringende Aufgabe des neuen Vorstandes. Johann Mengele, seit 1970 erster Vorsitzender, berief sich auf ein Angebot, das Ziegeleibesitzer Helmut Paul 1964 bezüglich Platz und Rohbaumaterial für ein Schützenheim gemacht hatte. Helmut Paul stand zu seinem Angebot, so dass am 29. Juli 1972 der Grundstein für ein eigenes Heim gelegt werden konnte. Mit viel Idealismus und vielen freiwilligen Arbeitsstunden unter Aufopferung der Freizeit, konnte nach zweijähriger Bauzeit am 5. August 1974 eines der größten Schützenheime im Donau-Brenz-Egau Schützengau eingeweiht werden.
Die Attraktion in der Vereinsgeschichte war wohl die Durchführung der beiden Gauschießen 1978 und 1986 mit der damaligen höchsten Beteiligung von 1.305 beziehungsweise 1.544 Schützen. 1980 wurde dann noch die im Bau befindliche Kleinkaliberanlage mit vier Ständen fertiggestellt und eingeweiht.
Durch den großen Besucheransturm der vergangenen Jahre an den Schießabenden wurde der Aufenthaltsraum für den Schießbetrieb zu klein. So wurde während der Sommerpause im Jahre 1989 die bestehende Schießanlage abgebrochen und eine der jetzigen Zeit angepasste neue erstellt. Ein gemütlich rustikaler Wirtschaftsraum für etwa 80 Personen wurde ebenfalls angebaut.
Vom 07. bis 09. Juli 1995 wurde das 100 jährige Gründungsjubiläum gebührend gefeiert.
Am 16. April 1999 wurde Georg Lettner zum 1. Vorstand gewählt und bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen des Schützenheimes am 18. September 1999 wurde Johann Mengele zum Ehrenvorstand ernannt.
Am 03.11.2002 wurde die neu renovierte Vereinsfahne gesegnet
Am 03. April 2005 wurde Gerhard Biberacher zum 1. Vorstand gewählt und am 17. und 18. September 2005 wurde das 110-jährige Vereinsjubiläum im Schützenheim gefeiert.
2005 wurde die inzwischen nicht mehr genutzte KK Schießanlage abgebaut und durch eine Überdachung zusätzlicher Lagerplatz geschaffen.
2006 wurde von der LEW ein eigener Stromanschluß an das Schützenheim verlegt, bis dahin wurde das Schützenheim über das Ziegelwerk mit Strom versorgt.
2007 wurden die oberen Fenster im Saal ausgetauscht.
Ab 2007 wurden jährlich vom Vorstand Gerhard Biberacher wieder Vereinsausflüge organisiert.
Seit 2008 findet das PROMA Pokalschießen statt, bei dem der gesuchte Teiler bis zum Schluss ein Geheimnis ist. Für die Schützenklasse und für die Jugend gibt es jedes Jahr einen hochwertigen Glaspokal. Ab 40 Teilnehmer gibt es einen Kameradschaftsabend.
2009 fand im Schützenheim ein MegaEvent von Bayern1 mit dem Live Auftritt der „Schrägels“ statt.
Am 09. April 2010 wurde eine neue Satzung verabschiedet. Wichtige Gründe dazu waren die Ehrenamtspauschale, die öffentliche Anerkennung der Jugend – Änderungen in der Gesetzgebung.
Da der Küchenbetrieb ehrenamtlich nicht mehr möglich war, übernahm ab Oktober 2010 Petra Hofmann die Bewirtung im Schützenheim
2011 wurde das Dach zwischen Hautgebäude und Schießstätte mit einem Edelstahlblech saniert
2012 fand die erste Cuba Night statt
2013 wurde eine 3. Mannschaft gemeldet
2015 wurde unter der Leitung des 1. Schützenmeister und nun auch Böllerkommandant Gerhard Biberacher eine Böllergruppe gegründet. Bereits im Gründungsjahr konnten 19 Böllerschützen die Prüfung mit Erfolg abschließen. Das erste Böllerschießen fand an der Hubertusmesse am 06. November 2015 statt.
Ebenfalls im Jahr 2015 hat Gerhard Biberacher erfolgreich den Übungsleiter-Jugend Lehrgang abgeschlossen, und es wurden 2 Lichtgewehre und eine Luftpistole vom Verein angeschafft, um für die Jugend noch mehr Möglichkeiten zu schaffen.
2016 wurde eine Pistolenmannschaft als 4. Mannschaft gemeldet
2016-2018 wurde das Schützenheim umgebaut. Im Bauabschnitt 1 bekam das Schützenheim einen wunderschönen neuen Toilettenbereich, sowie ein neues Brandschutz- und Fluchtwegekonzept. Auch die Heizung wurde modernisiert. Nun werden die Auflagen für eine Versammlungsstätte erfüllt und es können Veranstaltungen in kleiner Runde, und über 500 Personen jederzeit abgehalten werden.
Im Bauabschnitt 2 wurde die Elektrik überwiegend neu verkabelt und der Ausschank wurde mit 2 modernen Kühlräumen und einer großen Kühltheke erheblich vergrößert.
2020 mußte wegen der Corona Pandemie das 67. Gauschießen, welches nach vielen Jahren das erste Mal wieder in Finningen im Zelt stattfinden sollte (wäre das 3. Gauschießen in Finningen gewesen) und auch das 14. schwäbische Böllerschützentreffen auf 2023 verschoben werden.
Nach 13 erfolgreichen PROMA-Pokalschießen, in dem nie ein Schütze 2x den Glaspokal gewonnen hat, wurde ab Nov. 2022 das Pokalschießen auf die Vereine Wach-Auf Unterfinningen, Goldberg Mörslingen und Eichenlaub Deisenhofen ausgeweitet. Hier gibt immer noch die Anzahl der Schützen den gesuchten Teiler vor, damit der Spaß und Glücksfaktor im Vordergrund steht. Die hochwertigen Pokale wurden von Gerhard Biberacher gedrechselt und gelasert. Ein jährliches Schützenfest soll die Kameradschaft zwischen den Vereinen stärken.
Im Jahr 2023 konnte nun endlich das Jubiläum nachgeholt werden und das große Schützenfest gefeiert werden. Hier wurden alle Erwartungen weit überschritten. Bei dem 15. schwäbischen Böllerschützentreffen sorgten über 1.250 Böllerschützen für den richtigen Bums, und am 68. Gauschießen wurden mit 910 Schützen alle Erwartungen weit übertroffen.